Dezentrale Lüftungsanlage - Planung, Einbau, Anbieter-Vergleich
Du überlegst vermutlich gerade, ob du dir eine dezentrale Lüftungsanlage einbauen sollst. Du suchst Vorteile oder Nachteile und einen Vergleich zu anderen Systemen.
Ich möchte dir hier eine Zusammenstellung aller Informationen geben, die du für deine Entscheidung benötigst.
Klicke hier wenn du direkt zum Vergleich dezentraler Lüftungsanlagen gehen möchtest.
Nun aber los, fangen wir mit den Basics an.
Einleitung
Hier erst mal ein paar Basics zum Thema kontrollierte Wohnraumlüftung. Wenn du bereits etwas Vorwissen hast, dann kannst du diesen Bereich evtl auch überspringen.
Was ist eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage?
Eine kontrollierte Lüftungsanlage (KWL) versorgt Gebäude mit frischer Luft. So einfach ist es :)
Oft werden Lüftungsanlagen in öffentlichen Gebäuden eingesetzt. Mittlerweile ist sind sehr viele der neu gebauten Häuser ebenfalls mit Lüftungsanlagen ausgestattet.
Seit mehreren Jahren wird auch der Einbau von Wohnraumlüftungsanlagen gefördert [sbz].
Kontrollierte Lüftungsanlage deshalb, weil die Luftmenge durch Lüfter gesteuert wird. Im Gegensatz zu Lüftungsschlitzen, wo die ausgetauschte Luftmenge hauptsächlich von Wind oder thermischen Effekten abhängt.
Was ist eine dezentrale Lüftungsanlage?
Eine zentrale Lüftungsanlage hat ein einzelnes Lüftungsgerät, welches meist im HWR, Keller oder Dachboden steht. Der Luftaustausch geschieht über Lüftungsrohre zu jedem einzelnen Zimmer.
Die dezentrale Lüftungsanlage ist ein Einzelgerät und belüftet auch nur ein einzelnes Zimmer (Ausnahme sind dezentrale Lüftungsgeräte mit Zweitraumanschluss). Bei der Installation wird dann in jedes Zimmer ein Lüftungsgerät in die Wand installiert.
Hier findest du die Vorteile einer dezentralen gegenüber einer zentralen Lüftungsanlage.
Was sind Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung?
Lüftungsanlagen pusten Raumluft nach außen und holen frische Luft ins Haus (ansonsten würden die Menschen an Über- oder Unterdruck sterben ;)
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erwärmen die einströmende Luft mithilfe der ausströmenden Luft. Dadurch wird Energie gespart.
Dieser Artikel behandelt ausschließlich dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Alles andere ist für mich nicht mehr zeitgemäß. Wer pustet schon gerne seine teuer erkaufte Wärme nach draußen.
Begriffe
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Außenluft bezeichnet die Luft die von der Lüftungsanlage von außen angesaugt wird.
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Fortluft: Die Luft die die Lüftungsanlage nach draußen pustet.
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Zuluft strömt über zB. Tellerventile in die Zimmer
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und Abluft wird in den Zimmern abgesaugt.
Notwendigkeit einer Lüftungsanlage
Neue Häuser mit hohem Energiestandard haben eine beinahe luftdichte Hülle. Das ist prima für die Energieeinsparung. Denn es entweicht keine wertvolle Heizenergie durch Undichtigkeiten in der Außenhaut.
Der Nachteil solcher Baustandards ist, dass es keinen automatischen Luftaustausch mehr gibt. Die Luft im Haus wird schlechter, muffig und ungesund. Außerdem wird Feuchtigkeit, die beim Duschen, Kochen oder Atmen entsteht, nicht mehr automatisch abgeführt.
Deshalb ist es zwingend notwendig in solchen Häusern eine Lüftungsanlage zu installieren. Die Lüftungsanlage versorgt das ganze Haus permanent mit frischer Lust. Das schafft ein sehr angenehmes Raumklima, schützt die Bausubstanz und spart Energie.
Aber auch wenn du bei dir neue Fenster einbaust oder sonstige energetischen Maßnahmen durchführst erhöhst du vielleicht die Luftdichtigkeit deines Hauses. Dann solltest du auch prüfen oder beobachten, ob der nachträgliche Einbau einer dezentralen Wohnraumlüftung sinnvoll ist.
Als optimal wird pro Person und Stunde eine Luftwechselrate von 30m³ [kw] angesehen. Diese Angabe ist natürlich auch abhängig von dem Raumvolumen, denn es geht ja nicht nur um schlechte Atemluft, sondern Lüftungsanlagen transportieren auch Mikropartikel und schlechte oder ungesunde Wohnraumdüfte fort.
So dünsten Möbel und andere Wohngegenstände Giftstoffe aus, welche wir dann einatmen [wg]. Eine Lüftungsanlage senkt die Schafstoffbelastung in Wohnräumen.
Energieeinsparung
Eine Lüftungsanlage spart Energie, das schreibt jeder Hersteller in seine Werbung.
Dieser Vergleich funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn man sich an die offiziellen Regeln fürs Lüften hält, also 3 mal am Tag quer Lüften. Da das vermutlich nicht jeder macht, hinkt der Vergleich evtl. etwas.
Meine Lüftungsanlage habe ich mir wegen meiner Allergien und für frische Luft installiert. Die Energieeinsparung stand nie im Vordergrund und wird die Anlage niemals amortisieren. Das ist aber auch nicht so wichtig, mir geht es hier um Komfort.
Warum solltest du mir zuhören?
Sämtliche Informationen die du auf dieser Website finden kannst habe ich mir selbst angeeignet. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, sondern Programmierer.
Aber ich habe in unserem Haus eine zentrale Lüftungsanlage nachgerüstet. Sowohl Planung und Durchführung habe ich zum großen Teil selbst durchgeführt.
Für die Planung habe ich mich viel belesen, unter anderem im Haustechnikdialog-Forum waren viele wertvolle Hinweise versteckt. Auch die Webseiten der Anbieter geben viele Hinweise.
Im ersten Schritt wollte ich mir dezentrale Lüftungsanlagen installieren, davon bin ich dann aber abgerückt, hauptsächlich da ich nicht so viele Wanddurchbrüche nach außen machen wollte. So habe ich mich nach langer Planung für eine zentrale Lüftungsanlage entschieden.
Vorteile einer dezentralen Lüftungsanlage
Hier müssen wir natürlich nach verschiedenen Alternativen unterscheiden und ich werde dir die Vorteile darstellen.
Vorteile gegenüber manueller Lüftung
Diese Punkte betreffen natürlich die zentrale und dezentrale Lüftungsanlage gleichermaßen.
Wenn man nicht lüften muss, können die Fenster öfter geschlossen bleiben und damit bietet eine Lüftungsanlage einen gewissen Einbruchsschutz. Auch beim Verlassen des Hauses muss man weniger an geöffnete Fenster denken.
Beim manuellen Lüften wird einfach warme Raumluft gegen kalte Außenluft ausgetauscht. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gewinnt aus der Abluft Energie und erwärmt die Zuluft. Somit hat man einige Energieeinsparung.
Moderne Häuser haben eine nahezu dichte Außenhülle. Damit ist es zwingend notwendig regelmäßig zu lüften, um eine gewisse Luftqualität herzustellen. Das erfordert einen gewissen Aufwand und wird oft vernachlässigt. Eine Lüftungsanlage sorgt permanent für gesunde Raumluft.
Beim manuellen Lüften freut man sich über die frische Luft, die in die Wohnung strömt. Das zeigt aber eigentlich nur, wie schlecht die Luft vorher war. Eine Lüftungsanlage sorgt automatisch immer für sommerfrische Raumluft.
Geöffnete Fenster bringen Pollen in die Wohnung. Allergiker können daher gar nicht so oft lüften. Für Allergiker wird empfohlen, die Wohnung sehr früh ein mal komplett zu lüften, zu einer Uhrzeit wo fromme Christen noch vom Sandmann träumen. Eine Lüftungsanlage kann mit Pollenfilter erweitert werden und bringt somit pollenfreie Frischluft ins Haus.
Auch die Außenluft ist manchmal schmutzig enthält ungesunde Sachen. Der Luftfilter einer Lüftungsanlage filtert Partikel aus der Zuluft raus.
Eine Lüftungsanlage sorgt für frische Luft in Bad und Küche. Kochgerüche aus der Küche und andere Gerüche aus dem Bad werden abgeführt.
Eine Lüftungsanlage entfeuchtet auch Wohnräume und Bäder, indem Luftfeuchtigkeit nach außen abgeführt wird. Das beugt Schimmel im Wohnraum vor.
Es gibt Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung. Dabei wird Luftfeuchtigkeit aus der Abluft wieder der Zuluft zugeführt. Dieser Effekt sollte nach meiner Erfahrung nicht überbewertet werden. Aber eine manuelle Lüftung schickt sämtliche Luftfeuchtigkeit nach draußen. Eine Lüftungsanlage mit Feuchterückgewinnung hilft also auch gegen trockene Luft im Winter. Weitere Hinweise zum Thema Feuchterückgewinnung findest du auch hier.
Eine Lüftungsanlage ist ein Schallschutz - Lärm von der Straße oder laute Rentner in der Nachbarschaft, Biergarten um die Ecke? Mit einer Lüftungsanlage kannst du die Fenster geschlossen halten und hast trotzdem frische Luft.
Vorteile gegenüber dezentraler Lüftung ohne Wärmerückgewinnung
Auf dieser Website geht es nur um dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Es gibt aber auch reine Abluftanlagen, die nur statt manueller Lüftung den Luftaustausch über eine Lüftungsanlage sicher stellen.
Aber ohne Wärmerückgewinnung geht jede Menge wertvolle Energie verloren. Deshalb wird dieses Thema hier nicht weiter behandelt.
Vorteile gegenüber einer zentralen Lüftungsanlage
Der Hauptvorteil einer dezentralen Lüftungsanlage gegenüber einer zentralen Lüftungsanlage ist für mich der Einbau. Eine dezentrale Wohnraumlüftung lässt sich leichter in einem Bestandsbau nachrüsten als eine zentrale Anlage.
Eine zentrale Lüftungsanlage benötigt einen Raum für das Lüftungsgerät (z.B. HWR oder Keller) und es müssen in jeden Raum Lüftungsrohre verlegt werden. Diese Lüftungsrohre benötigen auch einen recht großen Durchmesser (meist 75 oder 90 mm).
Dezentrale Lüftungsanlagen dagegen benötigen nur einen Wanddurchbruch und Strom. Schon gibt’s frische Luft im Zimmer.
Auch nur einzelne Räume auszustatten ist kein Problem, zB Küche und Stube oder Schlafzimmer und Bad. Idealerweise werden immer zwei Räume gleichzeitig ausgestattet, damit ein Raum immer auf Zuluft und einer auf Abluft steht. Bei dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmetauscher geht es auch anders..
Auch in Neubauten wird heute häufig zu dezentralen Anlagen gegriffen, da auch dort der Einbau einfacher ist.
Eine zentrale Lüftungsanlage hat natürlich auch Vorteile. Wenn dich das interessiert dann schaue dir gern meinen Artikel zu den Vorteile zentraler Lüftungsanlagen an.
Nachteile von Lüftungsanlagen
Damit du ein vollständiges Bild erhälst, möchte ich dir noch ein paar Nachteile von Lüftungsanlagen nennen.
Lüftungsanlagen kosten Geld, sie verursachen Kosten sowohl beim Kauf, beim Einbau, bei der Wartung und sie benötigen auch Strom.
Sie benötigen eine regelmäßig Wartung. Dazu gehört mindestens die Reinigung und der Wechsel der Luftfilter.
Eine Lüftungsanlage ist Technik, und wenn man Technik anschafft geht die auch irgendwann kaputt und ist defekt. Das bringt Ärger und verursacht wiederum Kosten.
Eine Lüftungsanlage macht Geräusche, denn permanent drehen Lüfter und sorgen für Luftaustausch. Die meisten dezentralen Anlagen wechseln regelmäßig die Luftrichtung, das hört man dann auch und manchmal nervt das mehr als ein gleichbleibender Ton. Hier also besonders auf die Lautstärke der Anlage und die Positionierung im Raum achten.
Lüftungsanlagen benötigen einen Anschluss nach außen. Dezentrale Lüftungsanlagen haben eine Wanddurchführung in jedem Raum, das sieht man von außen. Manche finden das nicht so hübsch.
Funktionsweise
Es gibt zwei verschiedene Methoden für Lüftungsanlagen.
Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher
Ein Wärmetauscher (zB Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher) besteht aus vielen kleinen Luftkammern. Abluft und Zuluft werden gegenläufig durch den Wärmetauscher geführt. Die Zuluft wird so direkt durch die Abluft erwärmt. Zuluft und Abluft sind trotzdem physisch voneinander getrennt.
Der große Vorteil von Wärmetauschern ist, dass die Lüftungsanlage permanent laufen kann und keinen Richtungswechsel der Lüftung benötigt. Man kann auch einzelne Geräte installieren, da keine paarweise Installation erforderlich ist.
Diese Geräte verringern funktionsbedingt im Winter die Raumluftfeuchtigkeit (genau wie Lüften auch!). Um das zu verhindern gibt es Wärmeübertrager auch mit Feuchterückgewinnung.
Ein Beispiel für ein Lüftungsgerät mit Wärmetauscher ist der Comfospot 50. Dort ist auch ein Video eingebettet welches die Funktionsweise zeigt.
Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmespeicher
Eine Lüftungsanlage mit Wärmespeicher enthält einen Metall- oder Keramikkörper. Durch ausströmende Luft (Abluft) wird dieser Wärmespeicher erwärmt. Nach einem festen Zeitintervall wird die Luftrichtung gedreht. Dann durchströmt Zuluft den Wärmespeicher, wodurch der Wärmespeicher seine Energie wieder abgibt und die Zuluft erwärmt.
Lüftungsgeräte mit Wärmespeicher müssen immer paarweise installiert werden.
Diese Geräte sind meist günstiger, da der technische Aufwand für die Herstellung geringer ist.
Geräte mit Wärmespeicher haben automatisch eine gewisse Feuchterückgewinnung, da sich auf dem Wärmespeicher Kondenswasser absetzt. Aber auch dieses Verhalten sollte man nicht überbewerten.
Ein Beispiel ist der Marley Frischluft Wärmetauscher
Unterschiedliche Raumtemperaturen
Unterschiedliche Raumtemperaturen sind mit Lüftungsgeräten mit Wärmetauscher problemlos möglich. Schwieriger wird es beim Einsatz von Geräten mit Wärmespeicher über mehrere Räume hinweg. Dabei wird die Temperatur zwischen den Räumen zwangsweise etwas angepasst. In Wohnräumen ist das auch kein Problem. Nur wenn die Temperaturunterschiede zwischen den Räumen zu groß wird könnte ein Feuchtigkeitsproblem entstehen, da die Feuchtigkeit in die kältesten Räume wandert.
Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage
Bei einem Neubau werden pro Zimmer gleich direkt beim Bau Luftkanäle vorgesehen. Dort werden nachträglich die Lüftungsgeräte eingebaut. Eine Lüftungsanlage direkt beim Neubau mit einzuplanen ist sicherlich die beste Option.
Aber auch für eine nachträgliche Nachrüstung einer Lüftungsanlage eignen sich dezentrale Geräte gut. Du musst nur pro Zimmer eine geeignete Stelle finden wo du das Gerät in die Wand setzen kannst.
Meist benötigst du eine Kernlochbohrung, um dann das Lüftungsgerät einzubauen. Die Bohrung kannst du evtl. selbst machen oder lässt den Profi ran. Der Einbau selbst erfordert auch einen fachmännischen Elektroanschluss. Auch da sollte ein Profi ran.
Planung der Lüftungsanlage
Es wird sehr empfohlen einen Fachmann für die Planung der Lüftungsanlage zu beauftragen. Eine Lüftungsanlage arbeitet nur energieeffizient, wenn sie ordentlich geplant und eingestellt ist.
Fehlende Planung kann folgende Probleme nach sich ziehen:
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Durch falsche Regulierung der Außenluft- und Fortluft wird unnötig Energie nach außen befördert.
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Durch falsche Positionierung der Zu- und Abluftventile kann ein Luftkurzschluss entstehen. Dadurch wird die Luft nicht richtig in den Zimmern ausgetauscht.
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Ein Überdruck im Haus durch eine falsch eingestellte Lüftungsanlage macht dein Haus kaputt. Luft dringt durch kleine Schlitze im Haus nach draußen, dort kondensiert im Winter das Wasser direkt an der Hauswand und erzeugt Schimmel.
Hier findest du detaillierte Informationen zur Planung einer Lüftungsanlage.
Ich habe auf so eine Planung verzichtet, da ich mich selbst sehr viel mit diesem Thema beschäftigt habe, würde aber den meisten raten sich einen Energieberater zu suchen. Es geht ja auch um die grundsätzliche Frage, ob eine Lüftungsanlage energetisch sinnvoll ist oder lieber erst die Fenster getauscht werden sollten.
Einmessen solltest du deine Anlage auf jeden Fall um Bauschäden zu vermeiden.
Hinweise für den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage
Dezentrale Lüftungsgeräte werden meist paarweise installiert. Ein Gerät zieht Außenluft, das andere pustet Fortluft. Bei Geräten mit Wärmespeicher wechselt sich die Luftrichtung regelmäßig.
Achte beim Einbau der Geräte darauf, dass sie nach außen ein leichtes Gefälle haben. Es wird sich, besonders im Winter, Kondenswasser bilden, und das muss ungehindert abfließen können.
Überströmbereich: Flure und innen liegende Zimmer benötigen meist kein eigenes Lüftungsgerät, da sie im sogenannten Überströmbereich liegen. Mal ganz einfach gesprochen: Wird im Bad Luft rein gepustet, und im Kinderzimmer abgesaugt, dann strömt die Luft auch durch den Flur, und damit hat auch der Flur automatisch Frischluft.
Damit der Luftaustausch auch bei geschlossenen Zimmern ungehindert stattfinden kann, benötigen die Türen Lüftungsdurchlässe oder Türschlitze. Ich habe bei mir zwei Türen unten abgesägt und die Türgummis oben und scharnierseitig rausgenommen. Das halte ich in meinem Fall für ausreichend.
Ich empfehle Geräte zu kaufen, die man zentral steuern kann. Bei Lüftungsanlagen mit Wärmespeicher sollten immer zwei Geräte im Parallelbetrieb arbeiten. Ein Gerät pustet raus, das andere pustet rein. So stellst du sicher, dass der Luftaustausch wirklich ungehindert stattfindet.
Achte beim Einbau auf die Positionierung der Geräte. Ich würde die Lüftungsgeräte nicht direkt über dem Bett installieren. Einerseite macht eine dezentrale Wohnraumlüftung Geräusche, die man dann direkt hört. Und im Winter strömt, trotz Wärmerückgewinnung, auch etwas kältere Luft ins Zimmer. Das könnte evtl. etwas ungesund sein, wenn man direkt darunter schläft.
Solltest du einen Kamin oder eine andere raumluftabhängige Feuerstelle haben, dann brauchst du unbedingt einen Unterdruckwächter. Der sorgt dafür, dass die Lüftungsanlage keinen Rauch ins Haus zieht. Für weitere Informationen dazu lies bitte meinen Artikel zum Thema Unterdruckwächter. Das erfordert auch einen zentralen Elektroanschluss für alle dezentralen Lüftungsgeräte.
Zentrale Lüftungsanlagen benötigen eine genaue Einmessung der Anlage und Einstellung der Tellerventile. Bei einer dezentralen Lüftungsanlage ist das sicherlich auch sinnvoll, um den baulichen Gegebenheiten gerecht zu werden. Wenn allerdings paarweise identische dezentrale Lüftungsgeräte installiert sind, dann sollten sich die Luftströme weitgehend automatisch ausgleichen. Das ist aber nur meine laienhafte Meinung, entscheide selbst.
Wartung
Die Wartung einer Lüftungsanlage ist wichtig, um hygienischen Luftaustausch zu gewährleisten.
Du kannst die Wartung relativ einfach selbst durchführen. Bei entsprechender handwerklicher Ungeschicktheit kann man natürlich auch einen Handwerker damit beauftragen. Dabei ist es oft nicht so einfach jemanden zu finden der das übernimmt.
Zur Wartung der Anlage zählen folgende Punkte:
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Filter tauschen oder reinigen. Ich reinige die Filter meist 3 mal im Jahr (Staubsauger + Wasser) und tausche ein mal pro Jahr aus. Das spart einiges an Kosten und reicht mMn aus.
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Reinigung der Lüftungsanlage bzw. Luftdurchgänge. Ich nehme dafür einen Staubsauger und einen feuchten Lappen. Elektronische Bauteile sollten natürlich kein Wasser abbekommen.
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Kondensatablauf prüfen und reinigen. Bei dezentralen Lüftungsanlagen läuft das Kondenswasser außen ab und dort sammelt sich meist jede Menge Schmodder. Sauber machen, damit das Kondenswasser schnell ablaufen kann und sich kein Schimmel bildet.
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Funktionsprüfung der einzelnen Lüftungsgeräte. Es kann ja auch mal so ein Lüfter kaputt gehen, dann einfach mal die Hand an alle Geräte halten und prüfen, ob alles funktioniert.
Das war’s eigentlich schon. Bei zentralen Lüftungsanlagen müsste man noch die Ab- und Zuluft Tellerventile reinigen.
Kosten
Die Kosten für den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage in dein Haus kann natürlich niemand vorhersagen. Es gibt zu viele Parameter und die universelle Glaskugel gibt’s noch nicht.
Aber eine grobe Orientierung kann ich dir geben. Pro Gerät musst du etwa mit 400-800 Euro rechnen. Dazu kommen noch Stromkosten (7 Euro im Jahr) und 30 Euro für die Wartung.
Dazu kommen natürlich noch die Handwerkerkosten für den Wanddurchbruch, den Einbau der Anlage und den elektrischen Anschluss. Letzteres sollte unbedingt ein Fachmann machen.
Etwas genauer findest du diese Angaben in meinem Artikel zu den Kosten für eine Lüftungsanlage
Förderung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) definiert Energiestandards für Wohngebäude. Abhängig von der Energieeffizienz deines Hauses oder Wohnung gibt es unterschiedlich hohe Förderungen.
Die KfW fördert auch den nachträglichen Einbau einer Lüftungsanlage mit dem KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren". Bei Kombination mit anderen energetischen Maßnahmen gibt es bis zu 15 Prozent Investitionszuschuss.
Zur Erhaltung der Förderung ist der Einsatz eines Energieberaters notwendig. Dieser muss eine "Bestätigung zum Antrag" ausfüllen.
Da ich meine Lüftungsanlage selbst eingebaut habe, habe ich auf einen Energieberater verzichtet. Ich habe auch niemanden gefunden, der mir die Bestätigung ausgefüllt hätte. Da ich dann auch noch ein gebrauchte Lüftungsanlage eingebaut habe, war es sowieso schon günstiger und nicht förderfähig. Deshalb habe ich auf die Förderung komplett verzichtet.
Evtl hilft dir auch der FördermittelCheck von co2online weiter. Auch wenn man sich nicht zu dem Newsletter anmeldet, sieht man schon welche Förderungen in Frage kommen.
Erfahrungsberichte
Konstantin hat seine dezentrale Lüftungsanlage nachgerüstet und selbst eingebaut. Unter dem angegebenen Link findest du seine Erfahrungen.
Du hast einen Erfahrungsbericht geschrieben? Ich verlinke den gern bei mir. Alternativ kann ich ihn auch direkt bei mir veröffentlichen. Melde dich einfach bei mir.
Fazit
Mit einer dezentralen Lüftungsanlage hast du immer frische Luft im Haus. Man merkt es aber erst, wenn die Anlage mal ein paar Stunden aus ist. Dann wundere ich mich immer, wie ich es früher ohne Lüftungsanlage ausgehalten habe.
Wenn du Fragen zu dezentralen Lüftungsanlagen hast dann schreibe mir gern eine E-Mail. Ich versuche gern deine Frage zu beantworten. Wenn der Artikel hier noch Fragen offen lässt schreibe mir auch gern eine Nachricht. Dann kann ich die Punkte hier erweitern. Wenn du Fehler findest oder als Fachmann eine andere Meinung hast, auch dann schreibe mir gern eine Nachricht.
Solltest du dich für den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage entscheiden, dann wünsche ich dir viel Erfolg dabei.
Referenzen
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[kw] Kontrollierte Wohnraumlüftung - Information des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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[wg] Wohngifte - Institut für Baubiologie
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[sbz] Wohnraumlüftung jetzt Pflicht! - SBZ